Wir arbeiten überall mit den gleichen Rahmen und Zargenmaßen weil dadurch alles gegeneinander austauschbar ist. Und da wir mit unbeschränkten Brutnest arbeiten, steigt das Nest mit dem Lauf des Jahres nach oben und wenn die Haupthonigtracht kommt, wird es von selbst wieder nach unten gedrückt, weil die Bienen den Honig vor allem oben ablagern. Da ist natürlich gutes Timing von Nöten, sonst hat man große Stöcke ohne Honig wenn die Haupttracht nicht mit der maximalen Stärke des Stockes zusammenfällt. Dh wir brauchen und wollen keine Absperrgitter.
Wir müssen alles vermeiden was die Bienen nicht wollen – sonst gibts Streß für sie und das kratzt an ihrem Abwehrsystem. Da die kleinzelligen Bienen eine weitaus längere Lebenserwartung haben als die großzelligen, 8 -12 Wochen, erhalten wir sehr starke Völker und der Putztrieb kommt viel stärker zur Wirkung
Hier sehen wir zwei videos, wo zwei Frauen in 10 Tagen 700 Völker bearbeiten. Die eine ist Dee Lusby und die andere eine Freundin von ihr. Es handelt sich dabei um die erste Durchsicht der Völker, einen Monat nachdem die Winterruhe zu Ende war, also im Frühjahr:
Völker, einen Monat nachdem die Winterruhe zu Ende war, also im Frühjahr.
In dem Film sieht man sie diese enormen Stöcke ohne Rauch zu hantieren. Das macht sie deswegen, um die Bienen in den Stöcken nicht zu verscheuchen, weil es schon einige Stöcke gibt, die so stark sind, daß sie einfach Ableger mit einer ganzen Zarge macht. Wenn sie ein Volk sieht das zu stark ist und zu wenig Brutraum hat, schaut sie einfach ob offene Brut in der Zarge ist und stellt sie an einen anderen Platz, als Ableger – egal wo die Königin ist. Das muß alles flott gehen. So werden nur die Völker behandelt, die viel zu stark sind, die anderen bekommen Platz, daß die Königin nicht im brüten gestoppt wird. Und jetzt kommt das erstaunlichste: Dee spricht von Stöcken mit 120.000 Bienen – und das im Frühjahr. Ich habs wieder mal nicht glauben können und habs einfach ausprobiert. Es klappt auch hier. auf den kanarischen Inseln. Aber nicht wegen des heißen Klimas, wie der erste Gedanke ist. Im Gebirge von Arizona ist es eiskalt im Winter, viel Schnee und viele Grade unter Null. Ich habe einige solcher Stöcke und sehe nun, daß die Bienen ihr Verhalten ändern – sie sind sehr sicher und es scheint, dass ihnen nichts was anhaben kann.
Einige kritisieren diese Filme und sagen daß die Bienen so aggressiv seien. Ich weiß wie es ist wenn man 70 Stöcke hintereinander an einem Tag komplett zerlegen muß, Ableger machen muß und das alles ohne Rauch – Hut ab – sowas hab ich früher noch nicht gesehen.